In den horgenzeitlichen Siedlungsphasen in Immensee (etwa zwischen 3150 und 2900 v.Chr.) wurde überwiegend Rohmaterial aus sehr dichtem, dunkelgrünem Gestein, sogenanntem Serpentinit, zerlegt und zu Beilklingen verarbeitet. Es sind vielfältige Werkzeuge und Produktionsreste in grossen Stückzahlen nachgewiesen, die den Ablauf der Gesteinsverarbeitung detailliert nachzeichnen lassen.
Zunächst wurden grössere und kleinere Gerölle aus Serpentinit mittels Sägeplättchen aus Sandstein zerlegt. Die Serpentinit-Werkstücke wurden in der Regel nicht vollständig durchgesägt. Die angelegten Sägeschnitte dienten vielmehr als Führungskanten für das nachfolgende Zerbrechen des Gesteins mittels harter Schläge mit Klopfsteinen. Dieser Säge- und Bruchvorgang wurde so oft wiederholt, bis das Ausgangsgeröll in quaderförmige Werkstücke zerlegt war. Zumeist konnten die quaderförmigen Werkstücke direkt durch Schleifen zu Beilklingen weiterverarbeitet werden, wovon Schleifplatten aus Sandstein zeugen, die schmalere Schleifbahnen oder grosse Schleifmulden aufweisen können.